Formsache – Augenbrauen im Wandel der Zeit

Ob Frida Kahlo, Marlene Dietrich oder Cara Delevingne – alle drei Frauen haben so einiges gemeinsam: Sie sind alle drei berühmt, gelten als erfolgreich und natürlich auch als sehr starke Persönlichkeiten. Und: alle drei haben mit ihren Augenbrauen einen Trend gesetzt!

Doch fangen wir mal von vorne an! Bereits seit der Antike spielt die Form der Augenbraue eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn seit jeher gelten Augenbrauen als absolute Schönheitsmerkmale, da sie dem Gesicht einen unverwechselbaren Ausdruck verleihen.

Die Antike

Pharaonengattin Nofretete, deren Büste wir heute im Neuen Museum in Berlin bewundern können, wusste ihre Reize stets einzusetzen. So kreierte sie durch das Aufmalen von hohen und zugleich dichten geschwungenen Augenbrauen einen permanenten Ausdruck von Überlegenheit auf ihrem Gesicht.

In Griechenland und Rom folgte man zu dieser Zeit jedoch einem anderen Trend. Hier hatten die Damen sehr dichte Augenbrauen, oft sogar Monobrauen, denen gerne auch mit „Perücken“ aus Ziegenhaar nachgeholfen wurden.

Das Mittelalter

Im Mittelalter sucht man bei den Damen vergeblich nach Augenbrauen. Hier war es vor allem beim Adel en vouge eine möglichst hohe Stirn zu haben. Dabei waren Augenbrauen natürlich nur hinderlich. Deswegen wurden Sie gezupft, rasiert oder mit bedenklichen Mittelchen gebleicht.

Im Barock

Schon ab dem 17. Jahrhundert kam einige Bewegung in die Augenbrauenmode, denn die Damen verstanden es, wie sie mithilfe der Brauenform ihrem Gesicht einen vorteilhaften Ausdruck verleihen konnten. Da dichte, aber schön geformte Augenbrauen der Mode entsprachen, griffen viele Damen auf Hilfsmittel zurück und malten sich ihre Brauen dichter.

Das 20. Jahrhundert

Geprägt von einem raschen Wandel der Mode, wurde auch die Augenbrauenform im 20. Jahrhundert immer wieder neu erfunden und dem Typ angepasst. Während die mexikanische Malerin Frida Kahlo mit großem Stolz ihre Monobraue trug, die sie natürlich mit einigen Hilfsmitteln gekonnt in Szene setzte, galt Marlene Dietrich zur gleichen Zeit als modisches und optisches Vorbild für viele Frauen, die sich ihre Augenbrauen, genau wie die Dietrich abrasierten und als dünnen Strich in einem geschwungenen Bogen wieder aufmalten.

Beide Trends wurden in den kommenden Jahrzenten immer wieder aufgegriffen.

Heute

Wir erinnern uns alle mit Schrecken an die 2000er zurück, als extrem dünne brauen als absoluter Trend galten – noch heute haben einige Frauen darunter zu leiden, denn die immer wieder ausgezupften Brauen-Härchen wachsen nur spärlich oder nie wieder. Heute jedoch gelten vor allem volle, ausdruckstarke Brauen als chic. Ob im natürlichen Look wie bei Cara Delevingne oder perfekt gestylt wie bei Kim Kardashian ist hier absolute Geschmackssache.

Wussten Sie eigentlich, dass die Brauen ein wesentliches Erkennungsmerkmal in Ihrem Gesicht sind? Studien haben herausgefunden, dass es deutlich leichter ist Menschen zu erkennen, denen auf Bildern die Augen retuschiert wurden, als jene, deren Augenbrauen unsichtbar gemacht wurden.