Spieglein, Spieglein an der Wand…. Warum Außen- und Selbstwahrnehmung nicht immer zusammenpassen

2 Sekunden – das ist die Zeit, die Ihr Gegenüber benötigt, um sich ein Bild von Ihnen zu machen. Ob beim ersten Date, dem Vorstellungsgespräch oder auch in der Freizeit: In dieser kurzen Zeit haben Sie durch Ihre Körpersprache, Ihren Gesichtsausdruck, Ihre Handlung und Ihre Kleidung schon einiges über sich preisgegeben. Doch passt dieses Bild, dass sich Ihr Gegenüber von Ihnen verschafft hat auch mit dem zusammen, welches Sie selbst von sich haben?

Tatsächlich triften Selbst- und Außenwahrnehmung in den meisten Fällen auseinander. Doch warum ist dies so? Weswegen sollte ein fremder Mensch Sie anders einschätzen, als Sie selbst auf Ihn zu wirken glauben? Wir sind der Sache einmal auf den Grund gegangen und haben uns mit dem Problem von Selbst- und Außenwahrnehmung beschäftigt. Dabei haben wir erstaunliche Erkenntnisse gewonnen und haben natürlich auch einige Tipps parat, wie Sie Ihre Außenwahrnehmung (zum Positiven) verändern können.

So wirke ich auf andere

Beim täglichen Blick in den Spiegel sieht man sich selbst – also genau das Bild, dass man allen Menschen präsentiert, die einem täglich begegnen. Man selbst sieht aber noch tiefer in sich hinein. Man sieht die Person hinter der Fassade – doch dieser Blick ist in den meisten Fällen verzerrt. Gerade manche Frauen sehen sich selbst eher zu kritisch, andere empfinden sich als deutlich freundlicher, einfühlsamer oder hübscher, als Außenstehende sie wahrnehmen. Doch woran liegt dies?

Eigentlich ist dies ganz einfach, denn durch die Körpersprache, die aktuelle Gemütslage und die Körperhaltung sendet man unbewusst Signale aus, die man selbst nicht unbedingt wahrnimmt, für andere aber deutlich sichtbar sind.

Hat man also ein Lächeln auf den Lippen, eine aufrechte Körperhaltung und einen offenen Blick, wirkt man auf andere freundlich, zugänglich und selbstbewusst. Lässt man die Schultern dagegen hängen, hat die Hände in den Taschen und einen leeren Gesichtsausdruck, entsteht schnell der Eindruck, dass man mut- und kraftlos, erschöpft oder introvertiert ist. Verschränkte Arme, eine gerunzelte Stirn und einen ernsten Blick wertet man direkt als unnahbar, mit Vorsicht zu genießen und im schlimmsten Fall als Böse.

Aber nicht nur durch optische Eindrücke wird die Außenwahrnehmung beeinflusst. Auch das Verhalten trägt maßgeblich dazu bei, wie man auf andere wirkt.

Ist man eher ein Leisetreter, der mit leiser Stimme spricht und sich durch eine passive Ausdrucksweise verständlich machen will, so wirkt man schnell unsicher und im Job sogar unprofessionell. Fällt man dagegen wegen einer sehr lauten Sprechweise und einem aggressiven Wortschatz auf, ist die Sympathie sofort dahin. Oft sind dies aber nur Momentaufnahmen, die der aktuellen Stimmung oder vielleicht auch eingefahrenen Marotten geschuldet ist, aber der gute Eindruck ist trotzdem dahin und kann nur sehr schwer revidiert werden.

So verändere ich meine Außenwahrnehmung

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, wie Sie auf andere wirken. Möchten Sie eine ehrliche Meinung haben, sollten Sie einfach einen engen Freund, einen langjährigen Kollegen oder Ihre Familie befragen. Menschen, die Sie tagtäglich in verschiedenen Stimmungen und in allen erdenklichen Situationen erleben, können Ihnen hier schonungslos ehrlich ein Stimmungsbild abgeben. Doch auch das kann natürlich entgegen Ihrer eigenen Wahrnehmung ausfallen – nehmen Sie dieses Feedback aber trotzdem in sich auf und hinterfragen Sie sich selbst.

Wirken Sie zu verschlossen oder zu unnahbar, hilft es schon einfach ein Lächeln aufzusetzen – sei es ehrlich oder nicht – es hilft Ihnen zum einen positiver auf andere zu wirken und zum anderen trägt dies tatsächlich dazu bei in eine bessere Stimmung zu kommen. Arbeiten Sie auch an Ihrer Körperhaltung – ein aufrechter Gang wirkt deutlich selbstbewusster und lässt Sie zudem auch noch größer erscheinen, als Sie sind. Ein weiterer Faktor ist auch Ihre Kleidung – ob man will oder nicht! Kleiden Sie sich deswegen so, wie Sie sich fühlen wollen: Geht es Ihnen nicht gut und fühlen Sie sich krank, können Sie sich selbst und anderen durch eine schicke Kleidung signalisieren, dass es Ihnen gut geht. Wartet auf Sie ein wichtiger beruflicher Termin, von dem Ihre nächste Karrierestufe abhängt, oder wollen Sie sich besonders beweisen, dann greifen Sie zur professionellsten Kleidung, die Sie im Schrank haben – allein dadurch haben Sie schon vor dem Termin einen Stein im Brett!

Nutzen Sie diese Erkenntnisse auch ganz gezielt! Überlegen Sie sich, wie Sie auf andere wirken wollen. Wollen Sie selbstbewusster, eloquenter, zurückhaltender oder sympathischer wirken? Dann passen Sie Ihre Mimik und Ihre Körperhaltung einfach entsprechend an – mit etwas Übung schaffen Sie das mühelos.

Sie sehen: Außen und Selbstwahrnehmung sind oft differierend, doch es ist nicht unmöglich sich selbst zu optimieren und anderen ein besseres oder sagen wir lieber verändertes Bild von sich selbst zu vermitteln. Alles was es dafür braucht, ist zunächst etwas Selbsterkenntnis, die ehrliche Meinung von engen Freunden oder der Familie und der Wille etwas zu verändern. Das wichtigste ist aber, dass Sie mit sich selbst im Reinen sind – denn das strahlen Sie von innen heraus aus!